In ArcGIS Enterprise on Kubernetes können Sie Ihre Organisation sichern und danach wiederherstellen, um Datenverluste und Ausfallzeiten zu vermeiden. Bei einem Fehler können Sie die letzte Sicherung wiederherstellen und so die Organisation zu dem Zeitpunkt wiederherstellen, zu dem die Sicherung erstellt wurde.
Als Administrator müssen Sie zum Speichern der Sicherungsdateien ein persistentes Volume (PV) angeben. Wenn die Organisation gesichert wird, werden die Sicherungsdateien auf diesem PV gespeichert. Wenn Sie eine Wiederherstellung durchführen möchten, wird anhand dieses PV festgestellt, welche Sicherungen verfügbar sind, und Sie können eine der Sicherungsdateien auswählen, die in diesem Sicherungsspeicher gespeichert sind.
PVs können durch Blockspeichergeräte unterstützt werden, z. B. durch ein EBS-Volume oder einen Azure-Datenträger, oder durch Dateispeicher, z. B. Azure Files in Microsoft Azure, Elastic File System auf Amazon oder eine innerhalb der Organisation bereitgestellte NFS-Freigabe.
Wenn Sie keinen Notfallwiederherstellungsplan mit geographischer Redundanz entwickeln, können die PVs entweder den Zugriffsmodus "ReadWriteOnce" oder "ReadWriteMany" unterstützen. Wenn Sie eine Wiederherstellung in einer Standby-Bereitstellung durchführen, muss das PV den Zugriffsmodus "ReadWriteMany" (RWX) unterstützen. Alternativ müssen Sie die Sicherungsdateien in das PV kopieren, das den Sicherungsspeicher in Ihrer Standby-Bereitstellung unterstützt. RWX-Volumes werden in der Regel von Dateifreigaben im Netzwerk wie Azure Files in Microsoft Azure, Elastic File Service in Amazon und von herkömmlichen lokalen NFS-Freigaben unterstützt. Bei PVs, die den RWX-Zugriffsmodus unterstützen, können in den Volumes gespeicherte Inhalte ohne spezielle Replikation von Ihrer Seite durch mehrere Systeme genutzt werden.
Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge können manuell mithilfe der ArcGIS Enterprise Administrator API oder automatisch mithilfe eines eigenständigen Skripts durchgeführt werden.
Wenn Sie festlegen möchten, wie häufig eine Sicherung erstellt werden soll, müssen Sie zunächst in Erfahrung bringen, welchen Datenverlust Ihre Organisation im Falle eines Ausfalls verkraften kann. Wenn Ihre Organisation beispielsweise den Verlust der Daten eines Tages verkraften kann, müssen Sie die Organisation täglich sichern.
Die Zeit, die zum Erstellen oder Wiederherstellen einer Sicherung benötigt wird, und die Größe einer Sicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa von der Anzahl der Elemente in der Organisation, von der Anzahl der Web-Layer, von der Größe der zugehörigen Daten und von den Besonderheiten des Speicherorts der Sicherungen. Indem Sie den Wiederherstellungsvorgang testen, gewinnen Sie eine Vorstellung davon, wie lange der Vorgang im Allgemeinen dauert. Zudem können Sie Ihren Notfallwiederherstellungsplan einüben.
Sicherungskonfiguration
Bevor Sie von der Organisation eine Sicherung erstellen können, müssen Sie zunächst einen Sicherungsspeicher für Ihr System erstellen. Bei der Konfiguration des Sicherungsspeichers müssen Sie die Speicherklasse, die Zugriffsmodi und die mit dem PV verknüpften optionalen Beschriftungen angeben. Nach der Konfiguration erstellt der Sicherungsspeicher einen neuen Anspruch auf ein persistentes Volume (Persistent Volume Claim, PVC) zur Bindung an das PV. Sie können die Speicherklassen so konfigurieren, dass der RWX-Zugriffsmodus unterstützt wird, um die Sicherungen zum Erstellen redundanter Bereitstellungen zu verwenden. Die Konfiguration muss nur einmal durchgeführt werden.
Eine neue Sicherung kann mithilfe der ArcGIS Enterprise Administrator API initiiert werden. Beim Erstellen einer Sicherung werden die folgenden Daten in den Datenspeichern des Systems gespeichert:
- Gehostete räumliche Daten
- Organisationsspezifische Elemente und Inhalte
- Serverkonfigurationsspeicher
- Eigenschaften der Systemkonfiguration
In ArcGIS Enterprise on Kubernetes wird jede Sicherung mit einem Zeitstempel versehen und als vollständige Sicherung der Organisation konfiguriert. Daten außerhalb der Kubernetes-Umgebung wie etwa in einer Enterprise-Geodatabase oder an einem anderen Speicherort im Dateisystem werden nicht gesichert. Sichern Sie Daten dieser Art gemäß den Empfehlungen des Datenbankanbieters oder der IT-Abteilung Ihrer Organisation.
Zur Vermeidung von Datenverlusten sollten Sie regelmäßig Sicherungen erstellen. Zudem sollten Sie vor der Installation von Softwareaktualisierungen oder vor dem Upgrade auf eine neue Version unbedingt eine Sicherung erstellen.
Vor dem Erstellen einer Sicherung müssen Sie folgende Schritte durchführen:
- Registrieren des Staging-Speicherorts
- Registrieren Sie den Sicherungsspeicher.
Registrieren des Staging-Speicherorts
Beim Sicherungsvorgang wird zunächst jede einzelne Komponente der Organisation separat gesichert. Später werden alle Komponenten in den Sicherungsspeicher verschoben. Da die Staging-Dateien und -Ordner groß sein können, muss zunächst ein Staging-Speicherort konfiguriert werden, damit genügend Speicherplatz vorhanden ist. Der Staging-Speicherort verwendet ein PV, um Sicherungen temporär zu speichern, bevor sie in den Sicherungsspeicher verschoben werden.
Da der Staging-Speicherort für temporäre Daten verwendet wird, sollten Sie eine Speicherklasse oder dynamisch bereitgestellte PVs verwenden.
Gehen Sie wie folgt vor, um die Speicherinformationen für den Staging-Speicherort festzulegen:
- Melden Sie sich bei ArcGIS Enterprise Administrator API als Administrator Ihrer Organisation an.
- Klicken Sie auf System > Notfallwiederherstellung > Einstellungen.
- Klicken Sie auf Einstellungen aktualisieren.
- Geben Sie den folgenden JSON-Code in das Textfeld Einstellungen ein: .
{ "stagingVolumeConfig": { "provisioningType":"DYNAMIC", "storageClass": "staging", "size": "64Gi" } }
Das angeforderte PV muss über genügend Speicherplatz zum Speichern der Staging-Daten verfügen. Sie sollten für den Staging-Speicherort mindestens die doppelte Größe des PV festlegen, die beim Erstellen Ihrer ArcGIS Enterprise festgelegt wurde. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Speicherplatz erforderlich ist, verwenden Sie ArcGIS Server Manager, um den belegten und den gesamten Speicherplatz des Data Stores vom Typ "relational" zu ermitteln. Der Staging-Speicherort wird automatisch auf dem Pod bereitgestellt, der für den Sicherungsvorgang verantwortlich ist. Der Staging-Speicherort muss nur einmal registriert werden.
Registrieren eines Sicherungsspeichers
Nachdem Sie den Staging-Speicherort festgelegt haben, können Sie einen Sicherungsspeicher registrieren. In ArcGIS Enterprise on Kubernetes werden Sicherungen in einem ArcGIS-Sicherungsspeicher gespeichert, der von ArcGIS Enterprise erstellt und verwaltet wird. Der Sicherungsspeicher verwendet ähnlich wie der Staging-Speicherort ein PV zum Speichern der Sicherungen.
Die Freigaberichtlinie für das vorkonfigurierte PV oder die Speicherklasse muss auf Beibehalten festgelegt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Sicherungen beim Aufheben der Bereitstellung von ArcGIS Enterprise on Kubernetes und bei der erneuten Bereitstellung nicht gelöscht werden.
Gehen Sie zum Erstellen eines Sicherungsspeichers wie folgt vor:
- Melden Sie sich bei ArcGIS Enterprise Administrator API als Administrator Ihrer Organisation an.
- Klicken Sie auf System > Notfallwiederherstellung > Speicher.
- Klicken Sie auf Registrieren.
- Legen Sie die folgenden Parameter fest, um den Sicherungsspeicher zu registrieren:
- Name des Speichers: Geben Sie den Namen des Sicherungsspeichers an.
- Anmeldeinformationen in JSON: Lassen Sie diesen Parameter leer.
- Stammverzeichnis: Lassen Sie diesen Parameter leer.
- Speicherkonfiguration in JSON: Geben Sie die Speicherkonfiguration für den Sicherungsspeicher an.
Verwenden Sie vorkonfigurierte PVs:
{ "provisioningType":"STATIC", "size": "64Gi", "labels": { "key":"value" } }
Wenn das PV die Beschriftung "arcgis/purpose":"backups" enthält:
{ "provisioningType":"STATIC", "size": "64Gi", "labels": { "arcgis/purpose":"backups" } }
Verwenden Sie eine Speicherklasse, um das PV dynamisch bereitzustellen:
{ "provisioningType":"DYNAMIC", "storageClass": "backups", "size": "64Gi" }
Sobald der Sicherungsspeicher registriert ist, können Sie Sicherungen erstellen. Um Ressourcen zu sparen, wird der Sicherungsspeicher-Pod nur während des Sicherungs- oder Wiederherstellungsprozesses ausgeführt.
Berücksichtigen Sie die Größe des Sicherungsspeichers, wenn Ihr Speicheranbieter die Erweiterung von PVs nicht zulässt. In diesem Fall sollten Sie die Menge der in Ihrer Organisation gespeicherten Daten sowie die Anzahl der Sicherungen, die Sie erstellen werden, ermitteln. Wenn für den ursprünglichen Sicherungsspeicher nicht mehr genügend Speicherplatz vorhanden ist, löschen Sie alte Sicherungen oder registrieren Sie einen neuen Sicherungsspeicher.
Wenn Ihr Speicheranbieter die Erweiterung von PVs unterstützt, können Sie die Konfiguration des Volumes ändern. Ob die Größe von PVs angepasst werden kann, hängt von der Einstellung allowVolumeExpansion für die Speicherklasse ab. Muss auf "true" gesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu Ihrer Umgebung.
Im nächsten Schritt wird eine Sicherung erstellt.