ArcGIS Enterprise on Kubernetes besteht aus zahlreichen Microservices, die zusammenarbeiten, um Softwarefunktionen und Arbeitslasten zu unterstützen. Diese Microservices werden in Form einer oder mehrerer Kubernetes-Bereitstellungen implementiert, die in Ihrer Organisation als Pods instanziiert werden.
Administratoren können mithilfe von ArcGIS Enterprise Manager oder der ArcGIS Enterprise Administrator API Service-Bereitstellungen manuell skalieren, entweder horizontal, indem sie die Anzahl der Pods anpassen, oder vertikal, indem sie Arbeitsspeicher und CPU anpassen. Durch Erhöhen der Anzahl der Pods beispielsweise kann die Verfügbarkeit für die Organisation verbessert werden, da die Pods auf mehrere Knoten verteilt sind, was die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls verringert.
Zudem können Administratoren die automatische horizontale Skalierung aktivieren, indem sie einen Schwellenwert für die CPU oder den Speicher festlegen. Dadurch ist eine manuelle Verwaltung dieser Services praktisch nicht erforderlich.
Die Standardwerte für Service-Bereitstellungen variieren je nach Service-Typ. Diese Werte werden für die Ausführung mehrerer Pods konfiguriert, um die Verfügbarkeit und den Durchsatz generell zu verbessern. In manchen Fällen jedoch kann sich ein einziger Pod mit zusätzlichen Ressourcen als mindestens genauso effizient erweisen. Service-Bereitstellungen sind flexibel und ermöglichen Anpassungen beider Dimensionen.
Hinweis:
Der Kubernetes-Cluster, in dem Ihre Organisation bereitgestellt ist, enthält eine endliche Anzahl von Computerknoten. Werden in Ihrer Organisation viele GIS-Services manuell oder automatisch skaliert, kann die maximale Anzahl an Computerressourcen für ArcGIS Enterprise on Kubernetes erreicht werden. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren IT-Administrator, damit dem Kubernetes-Cluster weitere Knoten hinzugefügt werden. Auch Cluster Autoscaler kann in Ihrer Umgebung hier eine Lösung darstellen.
Zum Überwachen des Zustands, des Status und der Nutzung der Service-Pods der Organisation können Sie die Seite Überblick – Einstellungen und Service-Nutzungsstatistiken verwenden. Mithilfe von Service-Nutzungsstatistiken können Sie die Antwortzeiten Ihrer Web-Services sowie Fehler- und Timeout-Raten messen. Diese Kennwerte können Ihnen helfen, die allgemeine Leistung der Services zu verstehen, und Ihnen die Informationen liefern, die Sie benötigen, um zu ermitteln, ob Service-Pods mit mehr oder weniger Ressourcen angepasst werden müssen.
Hinweis:
Service-Nutzungsstatistiken enthalten keine Daten zur Verwendung von CPU und Arbeitsspeicher durch die Services in den einzelnen Pods. Die rollenbasierte Zugriffssteuerung der Bereitstellung unterbindet das Sammeln dieser Kennwerte. Als Alternative können Sie externe Überwachungswerkzeuge mit Berechtigungen verwenden, um Kennwerte auf Systemebene zusätzlich zu den verfügbaren Kennwerten zu sammeln.
Sie können zum Beispiel regelmäßig Service-Nutzungsstatistiken abfragen und bei Erreichen eines angegebenen Schwellenwertes die ArcGIS Enterprise Administrator API aufrufen, um Ressourcen entsprechend anzupassen. Auf diese Weise erhalten Sie die vollständige Kontrolle über die Skalierung der Service-Pods.
Zusätzlich können Sie mit ArcGIS Enterprise Manager Ressourcen für die Service-Bereitstellung zuweisen, um die Anzahl der Pods zu skalieren, Ressourcenbegrenzungen festzulegen und Services zu beenden und zu starten.
Die Seite Services in ArcGIS Enterprise Manager enthält die drei folgenden Registerkarten zur Kategorisierung der Service-Bereitstellungstypen:
- GIS-Services
- Systemdienste
- Utility-Services
GIS-Services
GIS-Services ermöglichen die räumlichen Funktionen Ihrer Organisation. Zu den GIS-Services zählen Karten-, Feature- und Geokodierungsservices sowie gehostete Karten- und Feature-Services. Gehostete Services werden mithilfe von systemverwalteten Data Stores veröffentlicht. Diese Services befinden sich im Ordner "Hosted".
Bei der Erstellung einer Organisation wird der Standardkartenservice "SampleWorldCities" bereitgestellt. Diesen Kartenservice können Sie über die Karten und Apps Ihrer Organisation zum Testen und Anzeigen einer Vorschau der Funktionalität eines Service verwenden.
GIS-Services, die benutzerverwaltete Data Stores referenzieren, erfordern eine aktive Verbindung zu einem registrierten Data Store. Services, die gehostete Daten verwenden, verbinden sich mit systemverwalteten Data Stores.
GIS-Services können für die Ausführung im geteilten oder dedizierten Modus konfiguriert werden.
Systemdienste
Systemdienste sind Werkzeuge, die die Ausführung der GIS-Services in Ihrer Organisation unterstützen. Der "PublishingTools"-Service zum Beispiel veröffentlicht Daten als Web-Services. Viele Systemservices werden bei der Erstellung der Organisation gestartet, einige jedoch müssen manuell gestartet werden. Dazu gehören "ReportingTools", "SceneCachingControllers" und "SceneCachingTools".
Systemservices werden im dedizierten Modus ausgeführt.
Utility-Services
Utility-Services ermöglichen bestimmte Funktionen in Ihrer Organisation, z. B. das Drucken von Karten, Suchen von Adressen, Berechnen von Flächen, Suchen von Wegbeschreibungen und Durchführen von Analysen. Einige Utility-Services enthalten Standardservices, aber Sie können auch eigene Services verwenden. Weitere Informationen zur Konfiguration Ihrer Organisation und zur Verwendung von Utility-Services finden Sie unter Konfigurieren von Utility-Services.
Utility-Services werden im dedizierten Modus ausgeführt.
Skalieren von Service-Bereitstellungen
Führen Sie zum Skalieren einer Service-Bereitstellung die folgenden Schritte aus:
- Melden Sie sich bei ArcGIS Enterprise Manager als Administrator an.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Services.
Die Seite "Services" wird angezeigt. Auf dieser Seite sind Service-Bereitstellungen auf den entsprechenden Registerkarten nach Service-Typ organisiert: GIS-Services, Systemservices und Utility-Services.
- Klicken Sie auf die entsprechende Service-Registerkarte, und wählen Sie die Service-Bereitstellung aus, die Sie skalieren oder verwalten möchten.
Die Seite Übersicht enthält eine Übersicht über die Service-Bereitstellung einschließlich des aktuellen Status und der Anzahl der gestarteten Pods. Für GIS-Services wird außerdem angegeben, in welchem Modus der Service ausgeführt wird.
- Auf der Seite Einstellungen können Sie optional neue Werte für Anzahl der Pods, Ressourcenbegrenzungen und Service-Zeit angeben. Bei Bedarf können Sie auf dieser Seite Services aktivieren und deaktivieren, indem Sie Werte für Starten und Stoppen festlegen.
- Klicken Sie auf Speichern.
Aktivieren der automatischen Skalierung
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um für eine Service-Bereitstellung die automatische Skalierung festzulegen:
- Melden Sie sich bei ArcGIS Enterprise Manager als Administrator an.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Services.
Die Seite "Services" wird angezeigt. Auf dieser Seite sind Service-Bereitstellungen auf den entsprechenden Registerkarten nach Service-Typ organisiert: GIS-Services, Systemservices und Utility-Services.
- Klicken Sie auf die entsprechende Service-Registerkarte, und wählen Sie die Service-Bereitstellung aus, die Sie skalieren oder verwalten möchten.
Die Seite Übersicht enthält eine Übersicht über die Service-Bereitstellung einschließlich des aktuellen Status und der Anzahl der gestarteten Pods. Für GIS-Services wird außerdem angegeben, in welchem Modus der Service ausgeführt wird.
- Aktivieren Sie im Abschnitt Skalierung auf der Seite Einstellungen die Option Automatische Skalierung.
- Geben Sie neue Werte für die verschiedenen Parameter der automatischen Skalierung an:
- Minimale Anzahl an Pods: Die minimale Anzahl an Pods, die einem Service für die Ausführung zugewiesen sind
- Maximale Anzahl an Pods: Die maximale Anzahl an Pods, die einem Service für die Ausführung zugewiesen sind
- Schwellenwert festlegen: Schwellenwert für die CPU- und Speicherauslastung. Mit diesem Wert wird bestimmt, wann Pods hoch- oder herunterskaliert werden müssen. Die Auslastung wird als Durchschnitt aller Pods, die für eine Service-Bereitstellung ausgeführt werden, berechnet und als Prozentsatz der Ressourcenanforderungen an CPU und Speicher ausgedrückt.
Hinweis:
Häufig werden die Anforderungen für die automatische Skalierung anhand der CPU bestimmt.
Außerdem können Sie auf dieser Seite Services aktivieren und deaktivieren, indem Sie Werte für Starten und Stoppen festlegen.
- Klicken Sie auf Speichern.
Festlegen von Skalierungswerten
Beim Festlegen von Skalierungswerten müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Berücksichtigen Sie beim Bestimmen von geeigneten Werten für einen Service die folgenden allgemeinen Empfehlungen:
Da der für die CPU angegebene Wert einen Prozentsatz der CPU-Anforderungen darstellt, müssen Sie Ihre CPU-Anforderungen und -Beschränkungen prüfen. Diese werden für die Service-Bereitstellung als Minimum/Maximum angegeben.
Der in Service-Bereitstellungen festgelegte Standardwert für CPU-Anforderungen ist standardmäßig relativ niedrig. Dies ist absichtlich der Fall, damit der anfängliche Gesamtspeicherbedarf geringer ist und so die anfänglichen Betriebskosten niedrig gehalten werden. Die CPU-Anforderungswerte stellen nicht unbedingt die Serviceauslastung oder die übliche CPU-Auslastung dar. Es empfiehlt sich, die üblichen CPU-Auslastungsmuster für Ihre Services zu ermitteln und die CPU-Anforderungen auf einen Prozentsatz zu erhöhen, der diesem Auslastungsbereich entspricht. Dadurch beruht der festgelegte Prozentwert auf einer realistischen Basis.
- Die Skalierungsparameter können Sie in der ArcGIS Enterprise Administrator API weiter bearbeiten und anpassen, z. B. durch die Bearbeitung von Verhaltensweisen und Richtlinien.