Nach der Bereitstellung von ArcGIS Enterprise on Kubernetes können Sie die Software aktualisieren oder ein Upgrade durchführen, um Ihrer Organisation die neuesten Verbesserungen und Features von ArcGIS Enterprise bereitzustellen und so Sicherheit, Zuverlässigkeit und eine optimale Performance zu gewährleisten.
Im Folgenden wird der Unterschied zwischen Aktualisierungen und Upgrades beschrieben:
- Eine Aktualisierung ist stärker fokussiert und verbessert die Performance und die Sicherheit oder behebt Funktionalitätsprobleme und Bugs. Mit Aktualisierungen werden weder neue Softwarefunktionen noch ein anderes Erscheinungsbild eingeführt. Mit einer Aktualisierung kann die Software beispielsweise von Version 10.9.0.300 auf Version 10.9.0.412 heraufgestuft werden.
- Ein Upgrade ist eine neue Version der Software mit neuen, verbesserten Funktionen und stellenweise verändertem Erscheinungsbild. Mit einem Upgrade kann die Software beispielsweise von Version 10.9.0 auf Version 10.9.1 heraufgestuft werden.
Anforderungen für Upgrades und Aktualisierungen
Lesen Sie vor dem Durchführen einer Aktualisierung oder eines Upgrades die Systemanforderungen.
Erforderliche Aktualisierung
Eine erforderliche Aktualisierung enthält funktionelle Anforderungen. Sie muss angewendet werden, bevor ein Upgrade auf eine neue Softwareversion erfolgen kann. Wenn Sie ein Upgrade auf eine neue Softwareversion durchführen und eine erforderliche Aktualisierung verfügbar ist, werden Sie aufgefordert, diese zuerst anzuwenden.
Anwenden oder Entfernen einer Aktualisierung
Ein Administrator kann Aktualisierungen und Upgrades mit ArcGIS Enterprise Manager oder ArcGIS Enterprise Administrator API anwenden. In ArcGIS Enterprise Manager wird dazu die Seite Softwareaktualisierungen verwendet.
- Bei Veröffentlichung einer neuen Version von ArcGIS Enterprise on Kubernetes wird oben auf der Seite die Option zum Durchführen eines Upgrades angezeigt.
- Verfügbare Softwareaktualisierungen werden unten auf der Seite angezeigt.
Die Seite Softwareaktualisierungen enthält die folgenden Registerkarten, auf denen der Status neuer Aktualisierungen, angewendete Aktualisierungen und der Verlauf der angewendeten oder zurückgesetzten Aktualisierungen angezeigt wird:
- Aktualisierungen: Auf dieser Registerkarte werden alle neuen Aktualisierungen aufgeführt, die Sie für Ihre Organisation noch nicht installiert haben.
- Angewendet: Auf dieser Registerkarte werden die in Ihrer Organisation bereits angewendeten Aktualisierungen angezeigt. Auf dieser Registerkarte können Sie eine Aktualisierung manuell entfernen.
- Verlauf: Auf dieser Registerkarte werden in Ihrer Organisation wahrgenommenen Möglichkeiten zur Softwareaktualisierung angezeigt. Dazu gehören angewendete oder zurückgesetzte Patches sowie durchgeführte Upgrades.
Schreibgeschützter Modus
Während einer Aktualisierung oder eines Upgrades befindet sich ArcGIS Enterprise im schreibgeschützten Modus. In diesem Modus können die Mitglieder Ihrer Organisation Inhalte, Benutzer, Gruppen und Einstellungen anzeigen, aber nicht ändern. Während dieser Zeit wird im oberen Banner von ArcGIS Enterprise Manager eine Benachrichtigung mit entsprechenden Informationen für die Organisation angezeigt.
Nach Abschluss des Upgrades oder der Aktualisierung wird der schreibgeschützte Modus beendet und in der Organisation kann der normale Betrieb fortgesetzt werden.
Aktualisierungs- und Upgrade-Prozesse
Die Aktualisierungs- und Upgrade-Prozesse sind in der Software integriert. Auf Verbesserungen und neue Features können Sie ohne die Installation zusätzlicher Software zugreifen. Administratoren können mit ArcGIS Enterprise Manager oder ArcGIS Enterprise Administrator API in Erfahrung bringen, ob eine Aktualisierung oder ein Upgrade verfügbar ist.
Wenn eine Aktualisierung verfügbar ist, wird diese als neues Container-Image dargestellt und an den Registrierungs-Host des Containers (z. B. docker.io) übertragen. ArcGIS Enterprise Administrator API verwendet eine bekannte URL, um das Manifest-Dokument einer von Esri veröffentlichten Version zu identifizieren und um zu ermitteln, ob eine Aktualisierung verfügbar ist. Durch die Identifizierung des Manifests wird eine Upgrade-Strategie entwickelt und die Option zum Aktualisieren oder zum Durchführen eines Upgrades wird verfügbar.
Bei Aktualisierungen und Upgrades wird im Allgemeinen nach den zwei unten beschriebenen Mustern verfahren.
Blau-grün
In diesem Fall werden neue Kubernetes-Bereitstellungen mit den neuen Container-Images gestartet, um für die zugrunde liegenden Daten ein Upgrade durchzuführen und die Daten zu migrieren. Anschließend werden dem Data Store sekundäre Data-Store-Instanzen oder andere Replikate hinzugefügt. Sobald der neue Data Store als funktionsfähig gilt, wird der alte Data Store heruntergefahren, sodass nur eine funktionsfähige Instanz des neuen Data Stores übrig bleibt. Diese Strategie wird beispielsweise beim Aktualisieren von gehosteten Data Stores angewendet.
Rollierend
Beim Bereitstellen neuer, durch neue Container-Images aktivierte Pods werden die alten Pods nach einem rollierenden System heruntergefahren. Durch diesen Prozess werden Ausfallzeiten verringert. Diese Strategie wird beispielsweise beim Aktualisieren von GIS-Services angewendet.
Nach dem Upgrade
Beachten Sie nach einem Upgrade die folgenden Punkte:
- Aufgrund von Änderungen bei den Komponenten des zugrunde liegenden Sicherungsspeichers müssen Sie nach einem Upgrade auf 11.1 einen neuen Sicherungsspeicher erstellen. Falls Sie keinen neuen Sicherungsspeicher erstellen und einen Sicherungsspeicher unter Verwendung eines bereits vorhandenen persistenten Volume registrieren müssen, ist kein Zugriff auf die Sicherungen der vorherigen Version Ihrer Organisation möglich. Bei Bedarf kann der alte Sicherungsspeicher verwendet werden, um die Organisation auf die frühere Version zurückzusetzen.
- Nachdem ein Upgrade validiert wurde, sollten neue Sicherungen im neu registrierten Sicherungsspeicher – d. h. im Sicherungsspeicher, der für die aktuelle Softwareversion erstellt wurde – gespeichert werden. Sie können die Registrierung des alten Sicherungsspeichers aufheben und diesen sowie das persistente Volume löschen, um Ressourcen im Cluster wiederherzustellen. Sie müssen auch die Sicherungszeitpläne entsprechend aktualisieren, sodass darin der neu registrierte Sicherungsspeicher referenziert wird.
- Wenn die Konfiguration der Routing-Services erfolgt ist, indem diese über das Netzwerk-Dataset veröffentlicht wurden, sollten die Routing-Services nach einem Upgrade neu konfiguriert werden, um die aktuellen Funktionen zu nutzen. Gehen Sie wie folgt vor, um Routing-Services über das Netzwerk-Dataset neu zu veröffentlichen:
- Melden Sie sich als Standardadministrator oder als benutzerdefinierte Rolle mit den entsprechenden Berechtigungen zum Verwalten der Portal-Einstellungen an.
- Klicken Sie im oberen Bereich der Seite auf Organisation und dann auf Einstellungen.
- Klicken Sie links auf der Seite auf Utility-Services.
- Klicken Sie rechts auf der Seite auf Wegbeschreibungen und Routing.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Routing-Services aktualisieren, und wählen Sie Ein Netzwerk-Dataset, das ich veröffentlichen möchte aus.
- Befolgen Sie die hier aufgeführten Schritte, um Routing-Services mit dem Netzwerk-Dataset zu konfigurieren.
Problembehandlung
Wenn beim Durchführen einer Aktualisierung oder eines Upgrades ein Fehler auftritt, verwenden Sie die folgenden Ansätze für die Problembehandlung und -behebung:
- Wenn Sie eine Aktualisierung oder ein Upgrade durchführen, zeigen Sie die Registerkarte Verlauf an, um zu ermitteln, ob ein Fehler aufgetreten ist. Sobald Statusmeldungen zurückgegeben werden, stehen auch die Optionen zum Anzeigen von Protokollen, zum Herunterladen von Protokollen und zum Exportieren kuratierter Warnungen für die Organisation zur Verfügung. Dies kann Aufschluss darüber geben, ob Maßnahmen erforderlich sind. Es wird empfohlen, die Protokolle nach der Stufe "Schwerwiegend" zu filtern, um bestimmte im Aktualisierungszeitraum erstellte Protokolle zu ermitteln.
- Wenn Sie eine Meldung zu einer bestimmten Bereitstellung finden, deren Aktualisierung fehlgeschlagen ist, gehen Sie wie folgt vor:
- Klicken Sie in ArcGIS Enterprise Manager auf der Seite Protokolle auf Spalten verwalten.
- Aktivieren Sie die Option Stapelverfolgung, damit eine entsprechende Spalte angezeigt wird.
- Wenn Sie bei der Stapelverfolgung auf einen Timeout-Fehler treffen, beispielsweise Timeout bei Patch-Vorgang, kann dies daran liegen, dass die Startzeit für mindestens einen Container die erwartete Wartezeit und den erwarteten Timeout überschritten hat und das Upgrade deswegen fehlgeschlagen ist. Beheben Sie dieses Problem, indem Sie in der ArcGIS Enterprise Administrator API unter System > Eigenschaften den Wert für containerStartUpTimeoutSeconds erhöhen. Der neue Wert muss größer als der Standardwert von 1.800 Sekunden sein. Wenn Sie den Wert erhöht haben, führen Sie das Upgrade erneut aus.
- Wenn Mitglieder nach einem Upgrade nicht auf die Organisation zugreifen können, das heißt, wenn zum Beispiel Administratoren oder andere Mitglieder sich nicht bei ArcGIS Enterprise Manager oder beim Portal anmelden können, liegt dies möglicherweise an einem Problem mit dem Data Store vom Typ "relational". Gehen Sie in diesem Fall wie folgt vor:
- Suchen Sie in Lens oder einem anderen Werkzeug zur Überwachung von Kubernetes-Clustern die arcgis-relational-store-Pods. Wenn ein oder mehrere dieser Pods nicht ausgeführt werden, sollten Sie das System aus Ihrer Sicherung wiederherstellen.
- Wenn ArcGIS Enterprise Manager oder die Seite Upgrade während des Upgrades unbeabsichtigt geschlossen wird, können Sie den aktuellen Status und Fortschritt in ArcGIS Enterprise Administrator API einsehen. Dort werden Details zu Aktualisierungen, Upgrades und Rollbacks aufgeführt, die bei Bedarf zur Problembehandlung genutzt werden können.