Systemspeicher ist eine Basisanforderung von ArcGIS Enterprise, damit Verwaltungs- und andere Workflows in der Organisation unterstützt werden können. Teil dieser Speicheranforderung sind zwei Data Stores vom Typ "relational", die gehostete Feature-Daten und Verwaltungselemente wie Anpassungs- und Konfigurationseinstellungen unterstützen.
Zur Unterstützung der Data Stores vom Typ "relational" können Administratoren persistente Volumes konfigurieren. Alternativ kann der Data Store vom Typ "relational" mithilfe eines unterstützten Cloud-Datenbankservice außerhalb des Clusters konfiguriert werden. Diese Option empfiehlt sich für Administratoren, die Erfahrung mit der Verwaltung von PostgreSQL-Datenbanken besitzen, da dies bei der Nutzung von Cloud-Services über AWS, Azure und Google Cloud zu gesteigerter Zuverlässigkeit, Skalierung und Performance führen kann.
Nachstehend finden Sie Überlegungen zur Verwendung eines Cloud-Data-Store vom Typ "relational" mit ArcGIS Enterprise, darunter Angaben zur Softwarenutzung, zu unterstützten Typen, zu Anforderungen und zum laufenden Wartungsbedarf.
Unterstützte Cloud-Datenbankservices
Die folgenden Cloud-Datenbankservice-Typen werden für ArcGIS Enterprise on Kubernetes unterstützt:
- Amazon RDS for PostgreSQL
- Amazon Aurora PostgreSQL
- Azure Database for PostgreSQL – Flexible Server
- Google Cloud SQL for PostgreSQL
- Google Cloud AlloyDB for PostgreSQL
Datenbankanforderungen
In dieser Softwareversion muss ein Cloud-Data-Store vom Typ "relational", der mit ArcGIS Enterprise on Kubernetes konfiguriert wurde, die folgenden Anforderungen erfüllen:
- Als Datenbankversion muss Version 15 verwendet werden.
- Auf die Datenbank muss netzwerkbasiert Zugriff über den Kubernetes-Cluster bestehen. Beachten Sie, dass der direkte Zugriff auf die Datenbank durch bestimmte Sicherheitsgruppen und Firewalls standardmäßig blockiert wird.
- Für das Administratorkonto muss die Authentifizierung per Datenbank-Benutzername und -Kennwort verwendet werden.
- Sie müssen das PostGIS-Plug-in installieren und den räumlichen Datentyp in PostGIS aktivieren. Dies ist die Standardeinstellung für AWS und Google Cloud, für Azure ist dies hingegen optional.
Verbindungen und Dimensionierung von Instanzen
Achten Sie darauf, für Ihre Datenbankinstanz die passende Größe zu wählen und eine entsprechende Zuweisung vorzunehmen, da in vielen Services die Dimensionierung von Instanzen nicht zulässig ist. Darüber hinaus kann eine Neudimensionierung von Instanzen nach deren Inbetriebnahme zu Unterbrechungen oder unvorhergesehenen Problemen führen.
Bedenken Sie, dass jede Datenbankverbindung einen gewissen CPU- und Speicherbedarf auf den Datenbankservern hat und Auswirkungen auf die Hardwareanforderungen hat.
Zum Beispiel kann ein Pod, der für einen gehosteten Feature-Service ausgeführt wird, bei 100 gleichzeitigen Anforderungen bis zu 100 Datenbankverbindungen verwenden. Da es üblich ist, für gehostete Features zwei Pods auszuführen, müssen 200 Verbindungen verfügbar sein. Damit auch andere Serviceanforderungen berücksichtigt werden können, sollten weitere 100 Verbindungen und damit insgesamt 300 Verbindungen verfügbar sein.
Nach Möglichkeit kommt bei Pods für gehostete Feature-Services Pooling zum Einsatz, um Verbindungen wiederzuverwenden. Daher können 300 Verbindungen ausreichen, um bis zu 1.000 Anforderungen pro Sekunde zu verarbeiten. Für die meisten Cloud-Datenbanken besteht der Regelfall in weniger als 300 Verbindungen. Daher wird empfohlen, den Grenzwert für Verbindungen auf mindestens 300 zu erhöhen.
Durch RAM kann die Datenbank-Performance für häufig aufgerufene Daten erhöht werden. Gehostete Feature-Services machen in der Regel den größten Teil der Daten aus. Die Verwendung kann sehr unterschiedlich ausfallen: Während einige Services nur selten genutzt werden, wird auf andere ständig zugegriffen. Wenn Sie wissen, dass auf bestimmte gehostete Feature-Services ständig zugegriffen wird, und Sie deren Größe abschätzen können, kann es sich lohnen, zusätzlichen Arbeitsspeicher einzuplanen.
Hardware-Empfehlungen
Für eine stabile Performance bei mittlerer Last wird empfohlen, Datenbankinstanzen mit der folgenden Ausstattung zu verwenden:
- 4 virtuelle CPUs
- 16 GB RAM
Bei größeren Datenmengen, auf die häufig zugegriffen wird, sollten Sie zusätzlichen Arbeitsspeicher einsetzen.
Überlegungen zum Speicher
Der in Ihrer Organisation anfallende Bedarf an Speicherressourcen hängt von den verwendeten Daten ab. Als Basislinie empfehlen sich 100 GB Speicher, was sich in der Regel für einige Hundert gehostete Feature-Services mit wenigen Anlagen eignet. Feature-Anlagen, insbesondere hochauflösende Bilddaten, können ausnehmend viel Speicherplatz belegen. Bei umfangreichen Anlagen sollten Sie unbedingt mit der GIS-Abteilung zusammenarbeiten, um den notwendigen Speicherplatz abzuschätzen. In manchen Organisationen werden aufgrund der Datenanforderungen mehr als 1 TB Speicherplatz benötigt.
Softwarenutzung
Beim Konfigurieren eines Cloud-Data-Store vom Typ "relational" ist zu berücksichtigen, dass die resultierende Datenbank ausschließlich für ArcGIS Enterprise on Kubernetes verwendet werden darf. In dieser Datenbank sollten keine anderen Datenbanken oder Daten vorliegen. Außerdem werden von der Software folgende Datenbanken, Schemas und Benutzer in der Datenbank erstellt:
- eine Enterprise-Geodatabase zum Speichern gehosteter Feature-Service-Daten
- eine Datenbank zum Speichern von Inhalts- und Elementinformationen
- eine Datenbank zum Speichern von Webhook-Informationen
Der Benutzer, den Sie in ArcGIS Enterprise als Datenbankadministrator angeben, wird bei der Erstkonfiguration sowie bei Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgängen verwendet. Für den laufenden Betrieb werden spezielle Benutzer mit Mindestberechtigungen eingerichtet, was für mehr Sicherheit sorgt.
Laufende Wartung
Bei Verwendung eines Cloud-Data-Store vom Typ "relational" muss sich der IT- oder Datenbankadministrator um die laufende Wartung und die Systemverwaltung kümmern. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele:
- Verwaltung des Datenbanksystems durch Anwenden von Patches und Überwachung der Hardwarenutzung, insbesondere der Speicher
- Verwaltung systemweiter Einstellungen wie der Anzahl der Verbindungen
Die laufende Wartung der ArcGIS Enterprise-Software hingegen erfolgt regelmäßig. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele:
- Sichern und Wiederherstellen der Datenbank im Rahmen der routinemäßigen Sicherungs- und Wiederherstellungsprozesse der Organisation
- Verwalten von Spalten, Tabellen, Indizes und Benutzern
Administratoren haben die Möglichkeit, eigene Datenbanksicherungen zu erstellen. Bevor Sie jedoch isoliert eine Datenbanksicherung wiederherstellen, sollten Sie unbedingt den technischen Support von Esri konsultieren, da sich sonst Synchronisierungsprobleme mit anderen Basisanforderungen wie dem Objektspeicher ergeben können.