Konfigurieren der Organisation zum Geokodieren von Adressen

In ArcGIS Enterprise können Sie Adressen oder Ortsnamen mithilfe eines Locators in Punkte auf der Karte umwandeln.

Hinzufügen von Geokodierungsservices in ArcGIS Enterprise

Um Adressen in Punkte auf der Karte Ihrer Organisation umzuwandeln, müssen Sie Ihrer Organisation einen Geokodierungsservice hinzufügen und ihn als Utility-Service konfigurieren. Sie können den ArcGIS World Geocoding Service konfigurieren und verwenden. Hierfür sind jedoch ArcGIS Online-Credits für das Durchführen der Batch-Geokodierung erforderlich. Sie können aber auch Ihren eigenen Locator als Geokodierungsservice auf ArcGIS Enterprise veröffentlichen und nutzen.

Weitere Informationen zum Festlegen eines Locators in der Organisation zur Aktivierung der Geokodierung finden Sie unter Konfigurieren von Utility-Services. Informationen zum Konfigurieren des Service finden Sie in den nächsten Abschnitten.

Konfigurieren von ArcGIS World Geocoding Service für ArcGIS Enterprise

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um ArcGIS World Geocoding Service für ArcGIS Enterprise zu konfigurieren:

  1. Melden Sie sich als Administrator bei Ihrer Organisation an.
  2. Rufen Sie die Registerkarte Organisation auf, und klicken Sie auf Einstellungen und dann auf ArcGIS Online.
  3. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Geokodierung, und geben Sie Ihren ArcGIS Online-Benutzernamen und Ihr Kennwort an.

    Jedes Mal, wenn ArcGIS World Geocoding Service für die Batch-Geokodierung in dieser Organisation verwendet wird, werden Credits von dem Konto des ArcGIS Online-Benutzers abgezogen, der in diesem Dialogfeld angegeben wird.

  4. Klicken Sie auf Konfigurieren.

Konfigurieren eines eigenen Locators

Durch Freigeben eines eigenen Locators unter Verwendung von eigenen oder ArcGIS StreetMap Premium-Daten können Sie an die Anforderungen Ihrer Organisation angepasste Geokodierungsservices erstellen.

Ein wichtiger Aspekt beim Freigeben von Locators ist die Art und Weise, wie Ihre Geokodierungsservices auf Locator-Daten zugreifen. Eine Geokodierung mit hoher Performance erfordert zur Minimierung der Latenz Daten mit Kolokalität zum Service. Es ist zwar möglich, Geokodierungsservices zu veröffentlichen, die über eine Netzwerkverbindung, z. B. eine NFS-Freigabe, auf Locator-Daten zugreifen, die langsamere Verbindung führt jedoch zu Geokodierungsservices mit geringerer Performance. Je größer die Locator-Daten sind, desto größer sind die Performance-Einbußen. So ist beispielsweise ein kleiner Locator für eine einzelne Stadt leistungsfähiger als ein großer Locator für ein ganzes Land, wenn der Zugriff über eine Netzwerkfreigabe erfolgt.

Beim Veröffentlichen eines eigenen Locators wird empfohlen, lokale persistente Volumes zu verwenden, um die Locator-Daten für die Pods des Geokodierungsservice ohne die größere Latenzzeit einer Netzwerkverbindung verfügbar zu machen. Mit lokalen persistenten Volumes können Sie in Kubernetes Volumes definieren, die an bestimmte Knoten in einem Cluster gebunden sind. Dieser an Knoten gebundene Speicher sorgt für schnellen Zugriff und hohe Performance. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen eines PV-basierten Data Store vom Typ "Ordner".

Bei lokalen persistenten Volumes müssen die Daten in das Dateisystem des Knotens kopiert werden. Um zu verhindern, dass Daten unnötigerweise auf jeden Knoten kopiert werden, wird empfohlen, die Arbeitslasten für Geokodierungsservices von anderen Arbeitslasten zu trennen. Verwenden Sie einen dedizierten Knotenpool für die Geokodierung, um sicherzustellen, dass Locator-Daten nur auf Knoten in diesem Pool kopiert werden. Verwenden Sie Knotenaffinität, Toleranzen und Taints, um sicherzustellen, dass Geokodierungsservice-Pods nur auf Knoten im dedizierten Knotenpool für die Geokodierung geplant werden.

Gehen Sie zum Konfigurieren eines eigenen Locators unter Verwendung lokaler persistenter Volumes wie folgt vor:

  1. Erstellen Sie in Ihrem Cluster einen Knotenpool mit einer Knotenspezifikation, die Unterstützung für lokale Volumes bietet.

    Sie können beispielsweise Knoten mit Instanzspeichern auf Amazon Elastic Kubernetes Service (EKS) verwenden.

  2. Erstellen Sie eine benutzerdefinierte Beschriftung für diesen Knotenpool.

    Um Knoten beispielsweise mit dem Schlüssel Type und dem Wert Geocoding zu versehen, verwenden Sie den folgenden Befehl:

    kubectl label nodes <your-node-pool-selector> Type=Geocoding
    

  3. Erstellen Sie ein lokales persistentes Volume mit Knotenaffinität für den Knotenpool.

    Da das lokale persistente Volume nur auf den von Ihnen angegebenen Knoten verfügbar ist, werden Geokodierungsservices, die für die Verwendung dieses persistenten Volume konfiguriert sind, nur auf diesen Knoten geplant. Nachfolgend finden Sie ein Beispiel:

    apiVersion: v1 
    kind: PersistentVolume 
    metadata: 
      name: arcgis-enterprise-folder-pv 
    spec: 
      capacity: 
        storage: 100Gi 
      accessModes: 
        - ReadWriteOnce 
      persistentVolumeReclaimPolicy: Retain 
      storageClassName: arcgis-folder-pv 
      local: 
        path: /path/to/service/data # copy locator data to this path
      nodeAffinity:
        required: 
          nodeSelectorTerms: 
            - matchExpressions: 
              - key: Type 
                operator: In 
                values: 
                  - geocoding
    
  4. Erstellen eines Locators

    Sie können mit ArcGIS Pro einen Locator erstellen. Dazu verwenden Sie eigene Daten. Alternativ können Sie den StreetMap Premium-Locator verwenden, wenn sowohl ArcGIS Enterprise on Kubernetes als auch ArcGIS Pro für die entsprechende regionale StreetMap Premium-Erweiterung lizenziert sind.

  5. Kopieren Sie für jeden Knoten im dedizierten Knotenpool für die Geokodierung die LOC- und LOZ-Dateien für den Locator in den im persistenten Volume angegebenen lokalen Pfad.

    Es wird empfohlen, dass alle Knoten, die im dedizierten Knotenpool für die Geokodierung erstellt werden, den Verzeichnispfad automatisch erstellen und die Locator-Daten in diesen Pfad kopieren. In EKS können Sie zum Beispiel Startvorlagen verwenden, um Befehle festzulegen, die bei der Erstellung neuer Knoten ausgeführt werden.

  6. Fügen Sie einen PV-basierten Data Store vom Typ "Ordner" hinzu.

    Dabei müssen Sie die Einstellung Dies ist ein lokales persistentes Volume für Routing- oder Geokodierungsservices aktivieren. Geben Sie für Publisher-Ordnerpfad den Speicherort an, an dem der Publisher auf die Locator-Daten aus ArcGIS Pro zugreifen kann.

  7. Geben Sie einen Locator aus ArcGIS Pro frei, und konfigurieren Sie die Anzahl der Instanzen pro Pod für den Locator in ArcGIS Pro.
  8. Wenden Sie eine Toleranz an, um sicherzustellen, dass Geokodierungsservice-Pods auf den Knoten im dedizierten Knotenpool für die Geokodierung geplant werden können.

    Um beispielswese eine Toleranz für Knoten mit dem Schlüssel Type und dem Wert Geocoding hinzuzufügen, verwenden Sie die folgenden Werte:

    • Effekt: Keine Ausführung
    • Schlüssel: Typ
    • Operator: Gleich
    • Wert: Geokodierung
  9. Kennzeichnen Sie die Knoten im dedizierten Knotenpool für die Geokodierung mit Taints, um sicherzustellen, dass nur Geokodierungsservice-Pods auf diesen Knoten geplant werden.

    Sie können beispielsweise den folgenden Befehl verwenden, um alle Knoten mit dem Schlüssel Type und dem Wert Geocoding mit einem Taint zu versehen.

    kubectl taint nodes -l Type=Geocoding:NoExecute
    

  10. Weisen Sie dem Pod ggf. weitere Ressourcen zu.

    Konfigurieren Sie für den Locator in ArcGIS Enterprise Manager die Anzahl der Pods, das Speicherlimit und das CPU-Limit. Damit Sie Ressourcen zuweisen können, müssen Sie Organisationsadministrator sein.

  11. Melden Sie sich als Administrator bei Ihrem Portal an.
  12. Wechseln Sie zu Organisation > Einstellungen > Utility-Services, und konfigurieren Sie den freigegebenen Locator für Ihre Organisation.
Hinweis:

Das Hinzufügen von Data-Store-Elementen des Typs "Ordner" über das Portal ist möglich. Bei dieser Methode wird kein persistentes Volume verwendet, um die Daten im Ordner verfügbar zu machen. Sie können Geokodierungsservices veröffentlichen, die diesen Data Store referenzieren, wenn die Daten auf jedem Knoten unter dem angegebenen Dateipfad verfügbar sind. Diese Option wird nicht empfohlen, da sie sowohl die Verwendung des Pod-Sicherheitsstandards "restricted" als auch die Verwendung eines dedizierten Knotenpools für die Geokodierung verhindert.