Das Open Geospatial Consortium (OGC) ist eine internationale Organisation für freiwillige Standards. Die Aufgabe des OGC besteht darin, Standards für die Bereitstellung und Freigabe Ihrer Karten und zugehöriger geographischer Daten im Web zu entwickeln und zu pflegen. OGC-Services und -Codierungen bieten offenen Zugriff auf geographische Daten und Software-Funktionen und ermöglichen es Organisationen, ihre GIS-Daten und -Services in beliebige Apps auf verschiedenen Computern und mobilen Geräten zu integrieren. Diese offenen Services und Codierungen tragen dazu bei, die Freigabe und Interoperabilität räumlicher Informationen zu verbessern.
Es können jedoch auch Herausforderungen mit OGC-Services verbunden sein. Einige Services etwa werden auf relativ alten Servern bereitgestellt, was zu Performance-Einbußen beim Anzeigen in neueren Apps führen kann. Darüber hinaus kann es zu Problemen bei der Grundkartenkompatibilität im Zusammenhang mit der Unterstützung von Kachelschemas oder Koordinatensystemen von OGC-Layern kommen. Weitere Informationen zu OGC finden Sie auf der Open Geospatial Consortium-Website.
OGC-Spezifikationen
OGC-Standards und -Spezifikationen werden immer weiter entwickelt. ArcGIS Enterprise unterstützt die folgenden OGC-Spezifikationen, wie jeweils unten beschrieben:
OGC-API-Features
Die OGC-API-Features-Spezifikation ist eine neuere Features-Spezifikation, die aus mehreren Teilen besteht. Sie enthält Standards zum Erstellen und Verwenden von räumlichen Daten im Web sowie Standards für APIs zum Freigeben von Feature-Daten im Web.
Sie können einen mit OGC-API-Features kompatiblen Layer über ArcGIS Pro veröffentlichen, wenn Sie einen Kartenbild-Layer auf einem Verbundserver veröffentlichen. Dadurch wird ein OGC-Feature-Layer in Ihrer Organisation erstellt. Sie können auch einen mit OGC-API-Features kompatiblen Layer über ArcGIS Pro veröffentlichen, wenn Sie einen Kartenservice auf einer eigenständigen ArcGIS Server-Site veröffentlichen. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren eines Kartenbild-Layers bzw. Konfigurieren eines Kartenservice in der ArcGIS Pro-Hilfe.
Sie können OGC-Feature-Layer wie folgt verwenden:
- Map Viewer: Siehe Hinzufügen eines Layers "OGC-API – Features".
- ArcGIS Pro 2.8 oder höher: Siehe Verwenden eines OGC-API-Feature-Service in der ArcGIS Pro-Hilfe für weitere Informationen.
- Apps, die mit ArcGIS Maps SDKs erstellt wurden.
- Apps, die mit JavaScript 4.x API erstellt wurden.
- Apps von Drittanbietern, die die OGC-API-Features-Spezifikation unterstützen: Lesen Sie die Dokumentation der Apps von Drittanbietern, um festzustellen, ob sie die OGC-API-Features-Spezifikation unterstützen.
OGC Web Coverage Service
OGC Web Coverage Service (WCS) ist ein dynamischer Coverage-Service, der die WCS-SpezifikationOGC erfüllt.
Mit der URL des OGC-WCS-Service können Sie Folgendes tun:
- Fügen Sie Grid-Coverages als Element auf der Inhaltsseite hinzu.
- Fügen Sie Grid-Coverages zu einer Szene in Scene Viewer hinzu.
- Fügen Sie Grid-Coverages zu einer Karte in Map Viewer hinzu.
OGC Web Feature Service
OGC Web Feature Service (WFS) ist ein dynamischer Feature-Service, der die WFS-Spezifikationen des OGC erfüllt.
Bei OGC-WFS-Layern in einem ArcGIS Enterprise-Portal haben Sie folgende Möglichkeiten:
- Fügen Sie sie in Map Viewer als Karten hinzu.
Hinweis:
Sie können Map Viewer nur WFS-2.0-Layer hinzufügen, die GeoJSON-Ausgaben unterstützen.
- Fügen Sie sie in Scene Viewer als Szenen hinzu.
- Fügen Sie sie als Elemente auf der Seite "Inhalt" hinzu.
- Veröffentlichen Sie einen Layer aus einem gehosteten Feature-Layer.
OGC Web Map Service
OGC Web Map Service (WMS) ist ein dynamischer Kartenservice, der die WMS-Spezifikationen des OGC erfüllt.
Bei OGC WMS-Layern haben Sie in ArcGIS Enterprise folgende Möglichkeiten:
- Fügen Sie sie in Map Viewer als Karten hinzu. Hier sehen Sie ein Beispiel.
- Fügen Sie sie in Scene Viewer als Szenen hinzu.
- Fügen Sie sie als Elemente auf der Seite "Inhalt" hinzu.
OGC Web Map Tile Service
OGC Web Map Tile Service (WMTS) ist ein Satz gecachter Bildkacheln, der die WMTS-Spezifikationen des OGC erfüllt.
Bei OGC-WMTS-Layern haben Sie in ArcGIS Enterprise folgende Möglichkeiten:
- Fügen Sie sie in Map Viewer als Karten hinzu. Hier sehen Sie ein Beispiel.
- Fügen Sie sie in Scene Viewer als Szenen hinzu.
- Fügen Sie sie als Elemente auf der Seite "Inhalt" hinzu.
Beim Hinzufügen eines WMTS-Service als Element müssen Sie einen bestimmten Layer auswählen, außerdem dessen Koordinatensystem, wenn der Layer mehrere Koordinatensysteme unterstützt. Um mehrere Layer oder zusätzliche Koordinatensysteme hinzuzufügen, müssen Sie für jeden Layer bzw. jedes Koordinatensystem eigene Elemente hinzufügen.
Verwenden von kompatiblen Grundkarten mit WMTS-, WMS- und WFS-Layern
Um Karten ordnungsgemäß anzuzeigen, müssen die Koordinatensysteme der Layer und Grundkarten kompatibel sein. Zudem muss das Kachelschema eines WMTS-Layers mit dem Kachelschema der Grundkarte übereinstimmen. Map Viewer oder Map Viewer Classic versucht, den Layer mit der ausgewählten Grundkarte darzustellen. Wenn Ihr Layer nicht auf der Grundkarte dargestellt werden kann (da das Koordinatensystem oder das Kachelschema nicht übereinstimmt) und der OGC-WMS- oder -WMTS-Layer der erste Layer ist, den Sie einer Karte hinzugefügt haben, versucht Map Viewer oder Map Viewer Classic, eine andere Grundkarte zu verwenden.
Bei einem Layer in GCS WGS84 verwendet Map Viewer beispielsweise die Grundkarte "GCS WGS84 World Imagery". Möglicherweise hat der Administrator die Standardgrundkarten geändert und Karten hinzugefügt, die das Koordinatensystem des Layers unterstützen. Wenn eine Grundkarte in der Galerie nicht kompatibel ist, verwendet Map Viewer den Layer als Grundkarte. Wenn Sie einer vorhandenen Karte einen OGC-WMS- oder -WMTS-Layer hinzufügen oder dieser mit keiner Grundkarte in der Galerie kompatibel ist, fügt ihn Map Viewer nicht der Karte hinzu. Stattdessen wird eine Fehlermeldung angezeigt, in der mitgeteilt wird, dass der Layer nicht mit dem Koordinatensystem der Grundkarte kompatibel ist.
Bei OGC-WFS-Layern muss das Koordinatensystem der Grundkarte vom WFS-Service unterstützt werden, ansonsten wird der Layer nicht korrekt dargestellt. Map Viewer oder Map Viewer Classic wird nicht zu einer kompatiblen Grundkarte wechseln. Wenn die Grundkarte nicht mit dem WFS-Layer kompatibel ist, wird in Map Viewer oder Map Viewer Classic eine diesbezügliche Meldung angezeigt.
Sichere OGC-Services
Unterstützt werden OGC-WCS-, -WFS-, -WMS- und -WMTS-Services, die mit Authentifizierung auf Webebene gesichert sind, wie IWA (Integrated Windows Authentication), PKI (Public Key Infrastructure) und die Zugriffsauthentifizierungen "Basic" oder "Digest". Nicht unterstützt werden OGC-WCS-, -WFS-, -WMS- und -WMTS-Services, die durch Token-basierte Authentifizierung abgesichert sind. Konfigurieren Sie die Unterstützung von OGC-Services, die durch Authentifizierung auf Web-Ebene geschützt sind, indem Sie den Server, der die Services hostet, zur Liste Vertrauenswürdige Server Ihrer Organisation hinzufügen. Der Server, auf dem OGC-Services ausgeführt werden, muss CORS (Cross-Origin Resource Sharing) unterstützen. Andernfalls funktionieren die OGC-Layer im Portal nicht wie erwartet.
Sobald Sie den Server der Liste der vertrauenswürdigen Server hinzugefügt haben, können Sie die OGC-Services zu der Karte oder als Element hinzufügen. Wenn eine Authentifizierung erforderlich ist, werden Benutzer, die gesicherte OGC-Layer hinzufügen oder anzeigen, aufgefordert, ihre Anmeldeinformationen einzugeben.
Benutzerdefinierte Parameter
Wenn Sie eine Verbindung zu einem OGC-Service herstellen, der über weitere Funktionen verfügt, oder wenn Sie eine Eigenschaftenverbindung festlegen möchten, können Sie benutzerdefinierte Namen und Werte für Anforderungsparameter hinzufügen, wenn Sie den OGC-Service als Element zu Ihrer Organisation hinzufügen. Parameternamen und -werte werden für den Service definiert und sind servicespezifisch. Sie können anbieterspezifisch sein und fügen normalerweise Funktionen hinzu, die außerhalb des Bereichs des OGC-Standards liegen. Sie können beispielsweise einen benutzerdefinierten Parameter für einen OGC-WFS-Service verwenden, um die X- und Y-Koordinaten von Features umzustellen, wenn sie abgefragt werden (swapxy, True). Mit einem benutzerdefinierten Parameter könnte auch ein Filterausdruck so definiert werden, dass ein spezielles Feature (FeatureID, Feat203) zurückgegeben wird.
Einschränkungen
Nachfolgend werden die derzeitigen Einschränkungen für die Verwendung von OGC-Layern in ArcGIS Enterprise beschrieben:
- Gehostete WFS-Layer unterstützen maximal 3.000 Features pro Anforderung.
- Sie können einer Karte in Map Viewer nur WFS-2.0-Layer hinzufügen, die GeoJSON-Ausgaben unterstützen.
- Sie können weder Features bearbeiten noch tokenbasierte sichere OGC-Layer hinzufügen.
- Wenn sich ArcGIS Enterprise im gleichen Netzwerk befindet wie ein OGC-WMS-Layer, kann über Map Viewer Classic und die Website (nur WMS) auf den OGC-WMS-Layer zugegriffen werden; andernfalls werden interne OGC-WMS-Layer nicht unterstützt.
- Wenn sie sich in der gleichen Karten befinden, müssen WFS-, WMS- und WMTS-Layer und die Grundkarte dasselbe Koordinatensystem verwenden, z. B. Web Mercator (das Koordinatensystem der Standardgrundkarten in der Grundkarten-Galerie). Ihr Organisationsadministrator hat die Standardgrundkarten möglicherweise geändert. Setzen Sie sich mit dem Administrator in Verbindung, wenn Probleme bei der Verwendung der Grundkarten mit dem OGC-Layer auftreten.
- OGC-WMS-Gruppen-Layer werden nicht unterstützt.
- Der Aktualisierungsvorgang für OGC-WMS-Layer funktioniert nur, wenn der WMS-Service die Standard-HTTPS-Caching-Regeln erfüllt.
- Falls die Option zum Aktivieren von Pop-ups für den WMS-Layer nicht verfügbar ist, müssen Sie den Layer möglicherweise erneut zur Karte hinzufügen oder das WMS-Element neu erstellen. Pop-ups werden nicht von allen WMS-Layern unterstützt.
- Benutzerdefinierte Parameter werden bei der Ausgabe von OGC-WCS-, -WMS- oder -WMTS-Layern nicht unterstützt.